Eine Sonderschau der Internationalen Handwerksmesse MünchenSCHMUCK 2023
Die Sonderschau „Schmuck“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, den neuen Entwicklungen des Gold- und Silberschmiedehandwerks nachzuspüren und sie zu dokumentieren. Die Geschichte der „Schmuck“ zeigt aber auch auf eindrucksvolle Weise, wie sich Gestaltung und Kultur im Lauf der Jahrzehnte wandeln. Schmuck ist dabei ein Mikrokosmos, dessen Lebewesen uns auf kleinstem Raum die Veränderungen veranschaulichen. Wenn wir heute die für die Schmuck eingereichten Arbeiten beurteilen, reicht die formale und handwerkliche Aussage allein nicht mehr aus. Auch die Begriffe Ring, Armschmuck, Kette und Brosche verweisen zwar noch auf eine funktionale Ebene, dienen aber oft der Vermittlung von Botschaften, sozialer, politischer, persönlicher Art, was Schmuck zwar immer getan hat, aber nicht in dieser Fülle von Möglichkeiten wie jetzt.
Auch im Jahr 2023 wird die Sonderschau wieder auf Reise gehen. Bereits zum zweiten Mal wird sie nun in Valencia gezeigt. Vom 30. März bis 30. April 2023 wird die „Schmuck“ zu Gast im Museum für zeitgenössische Kunst Center del Carme Cultura Contemporània sein.
Für die Auswahl aus den 650 Bewerbungen konnten wir für 2023 Caroline Broadhead, Herbert-Hofmann Preisträgerin von 2022, aus London gewinnen. Sie hat 66 Positionen für die „Schmuck 2023“ ausgewählt und in ihrem Statement, das in dem beleitenden Katalog abgedruckt ist, erklärt, wo sie die Schwerpunkte ihrer Auswahl sieht.
Katalog
Den Katalog zur Sonderschau SCHMUCK 2023 können Sie telefonisch (089 5119 248) oder per E-Mail (eva.sarnowski@hwk-muenchen.de) bei der Handwerkskammer bestellen. Zustätzlich können Sie den Katalog auch in der Galerie Handwerk erwerben. Bei Fragen können Sie uns gerne kontaktieren (siehe Ansprechpartner). |
Termine und Rahmenprogramm
Rund um die Ausstellung ereignen sich in München eine ganze Reihe an kleineren und größeren Veranstaltungen - einen genauen Überblick über diese erhalten Sie in unserem SCHMUCK-Rahmenprogramm, am rechten Rand dieser Seite. Ebenso möchten wir Sie auf weitere Termine im Rahmen der Sonderschau SCHMUCK hinweisen:
Verleihung des Herbert-Hofmann-Preises
Samstag, 11. März 2023, um 17 Uhr auf der Internationalen Handwerksmesse München in Halle B1.
Ausstellungsobjekte
Gewinnerinnen und Gewinner des Herbert-Hofmann-Preises 2023
Tamara Marbl Joka, Norwegen
Seit dem Jahr 2022 studiert Tamara Marbl Joka an der National Academy of the Arts in Oslo, Norwegen. Dort lebt die im früheren Jugoslawien geborene Künstlerin auch heute. Ihre Brosche mit dem Titel „Mirror of the Past“ besteht aus Beton, Silber und Stahl. Sie hinterfrägt die Vorstellung, dass Beton stärker ist als die Gewalt der Natur oder des Krieges. Die trügerische Hoffnung auf Stabilität bekommt förmlich Risse und verweist auf die persönliche Biographie der Künstlerin. Sie hat Erdbeben, Krieg und eine lange Migration überstanden und weiß was es heißt, wenn der Boden sich unter einem beginnt zu bewegen. Die persönliche Erfahrung spiegelt sich in Material und Form wieder.
Jutta Kallfelz, Deutschland
Jutta Kallfelz’ Broschen bilden in reduzierter, ausschnitthafter Form Hasen ab. Die bildhauerische Qualität der in Birken-, Ebenholz oder Meerschaum geschnitzten Arbeiten ist ein besonderes Merkmal. Obwohl nur bruchstückhaft,
zeigen sie die wichtigen Körperpartien dieser Tiere. Die Gestaltung konzentriert sich vor allem auf die Ohren und den Rücken, mit denen sie hauptsächlich kommunizieren. Die Reduzierung der Form und ihre Dimension erzeugen
tragbare Kleinplastiken, die auch liebe- und humorvoll wirken.
Neke Moa, Neuseeland
Neke Moa lebt in Neuseeland. Ihr Anhänger „Ngãti Pukana“ ist mit dem kulturellen Erbe dieses Landes verbunden. Treibholz, Jade und Muschel sind Materialien, die bei der Gestaltung von Schmuck dort eine jahrhundertalte Tradition haben. Amulette und Talismane spielen dabei auch eine bedeutende Rolle. Der Anhänger „Ngãti Pukana“ ist Teil einer Werkgruppe mit dem Namen „Rakau whakarawe“, was übertragen „Waffen des Alltags“ bedeutet. Jeden Tag stehen wir Anforderungen gegenüber, die Aktion, Interaktion und Reaktion bedürfen. Das Schmuckstück von Neke Moa soll ausgestattet mit seinem besonderen Materialien dazu dienen, in unserer Realität zu kämpfen und sich zielgerecht zu schützen.
Gewinner des Bayerischen Staatspreises 2023
Lisa Walker, Neuseeland
Anhänger aus Textil
Acrylfarbe Watte Keramik
Nach ihrem Studium in der Klasse für Schmuck und Gerät an der Akademie der Bildenden Künste in München bei Professor Otto Künzli lebt und arbeitet Lisa Walker heute wieder in ihrer Heimat Neuseeland. Schon oft wurden ihre Arbeiten in der Sonderschau „Schmuck“ der Internationalen Handwerksmesse gezeigt und erregten große Aufmerksamkeit ob ihrer unkonventionellen Konzepte. Für ihre neue zeichenhafte Werkgruppe aus textilen Materialen in Kombination mit keramischen Elementen erhält Lisa Walker den Bayerischen Staatspreis 2023.
Organisation und Förderung
Veranstalter: GHM Gesellschaft für Handwerksmessen mbH
Trägerschaft: Benno und Therese Danner'sche Kunstgewerbestiftung München
Leitung: Wolfgang Lösche, Handwerkskammer für München und Oberbayern
Organisation: Eva Sarnowski, Handwerkskammer für München und Oberbayern
Arrangement: Alexandra Bahlmann, Goldschmiedin, München
Wir danken dem Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie für die Unterstützung dieser Sonderschau, der Danner-Stiftung für ihre Trägerschaft und der Gesellschaft für Handwerksmessen mbH als Veranstalter der Handwerksmesse.
English Version
The special show "Jewellery" has set itself the task of tracing and documenting the new developments in the goldsmith's and silversmith's craft. The history of "Jewellery" also shows in an impressive way how design and culture change over the decades. In this context, jewellery is a microcosm whose living creatures illustrate changes to us in the smallest of spaces. When we judge the works submitted for jewellery today, the formal and craft statement alone is no longer sufficient. Even the terms ring, arm jewellery, necklace and brooch, while still referring to a functional level, often serve to convey messages, social, political, personal, which jewellery has always done, but not in this abundance of possibilities as now.
In 2023, the special show will be on the road again. It will now be shown for the second time in Valencia. From 30 March to 30 April 2023, "Jewellery" will be a guest at the Center del Carme Cultura Contemporània Museum of Contemporary Art.
For the selection from the 650 applications, we were able to win Caroline Broadhead, Herbert-Hofmann Prize winner of 2022, from London for 2023. She has selected 66 positions for "Schmuck 2023" and explains in her statement, which is printed in the catalogue, where she sees the focus of her selection.
Catalogue
You can order the catalogue for the Special Show SCHMUCK 2023 from the Handswerkskammer via telephone (089 5119 248) or e-mail (eva.sarnowski@hwk-muenchen.de). You can also buy the catalogue in the Galerie Handwerk. |
Appointments and Event-Programme
During the duration of the special exhibition SCHMUCK, a lot of events about jewellery will take place in Munich. At the end of this page you can take a look at our yearly Event-Programme, which gives you a overview about the most events and dates. We would also like to inform you about the following appointments:
Awarding of the Herbert-Hofmann-Prize
On Saturday, 11th March 2023, at 5 pm at the International Trade Fair Munich Hall B1.
Exhibition objects
Duration
8th - 12th March 2023
Place of Event
International Trade Fair Munich
Hall B1 "Handwerk & Design"
SCHMUCK-Exhibitors 2023
Press 2023
Winners of the Herbert-Hofmann-Prize 2023
Tamara Marbl Joka, Norway
Since 2022, Tamara Marbl Joka has been studying at the National Academy of the Arts in Oslo, Norway. The artist, who was born in the former Yugoslavia, also lives there today. Her brooch entitled ”Mirror of the Past“ is made of concrete, silver and steel. She questions the idea that concrete is stronger than the violence of nature or war. The deceptive hope for stability literally cracks and refers to the artist’s personal biography. She has survived earthquakes, war and a long migration and knows what it means when the earth beneath you starts to move. The personal experience is reflected in material and form.
Jutta Kallfelz, Germany
Jutta Kallfelz’s brooches depict rabbits in a reduced, cut-out form. The sculptural quality of the works carved in birch ebony or meerschaum is a key feature. Although only fragmentary, they show the essential features of these animals. The design shows especially the ears and the back with which they essentially communicate. The reduction of the form and its dimension create portable small sculptures, which also have an affectionate and humorous effect.
Neke Moa, New Zealand
Neke Moa lives in New Zealand. Her pendant ”Ngãti Pukana“ is connected to the cultural history of this country. Driftwood, jade and shell are materials that have a centuries-old tradition in jewellery design there. Amulets and talismans also play an important role. The pendant ”Ngãti Pukana“ is part of a group of works called ”Rakau whakarawe“, which means ”weapons of everyday life“. Every day we face demands that require action, interaction and reaction. Neke Moa’s jewellery, equipped with her special materials, is meant to fight and protect ourselves in our reality.
Winner of the Bavarian State Prize 2023
Lisa Walker, New Zealand
Textile pendant
Acrylic paint absorbent cotton ceramic
After her studies in the class for jewelry and device at the Academy of Fine Arts in Munich with Professor Otto Künzli, Lisa Walker now lives and works back in her native New Zealand. Her works have often been shown in the special "Jewelry" show at the International Crafts Fair, attracting great attention for their unconventional concepts. For her new sign-like group of works made of textile materials in combination with ceramic elements Lisa Walker receives the Bavarian State Prize 2023.
Organisation and Funding
Promoter: GHM Gesellschaft für Handwerksmessen mbH
Funding body: Benno und Therese Danner'sche Kunstgewerbestiftung München
Conception and direction: Wolfgang Lösche, Handwerkskammer für München und Oberbayern
Organisation: Eva Sarnowski, Handwerkskammer für München und Oberbayern
Arrangements: Alexandra Bahlmann, Goldsmith, Munich
We are grafetul to the Bavarian Ministry of Economic Affairs, Regional Development and Energy for the support they have lent this special show, to the Danner Foundation for their sponsorship, and to the Association of Trades Fairs as organizer of the Crafts and Trades Fair Munich.