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Energie- und KlimawendeKlimapolitik an den Möglichkeiten ausrichten

10. Oktober 2024 - Statement von Präsident Peteranderl

„Energie- und Klimawende ist nur mit einer leistungsfähigen und erfolgreichen Wirtschaft zu stemmen. Wer diese Tatsache vernachlässigt, fährt beides vor die Wand“, sagte der Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern Franz Xaver Peteranderl.



Einig über das Ziel

Über das Zeil einer klimafreundlichen Wirtschaft und Gesellschaft sind sich alle einig, auf dem Weg dorthin gibt es große Differenzen und Gefahren. Bei der aktuellen Politik zur Transformation hin zur Klimaneutralität sieht ein Großteil der Wirtschaft zahlreiche Gefahren lauern. In einer aktuellen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft IW äußern Unternehmen ihre Bedenken:

  • Fast 90 % der Unternehmen befürchten steigende Produktionskosten. Besonders die kleinen und mittleren Unternehmen erwarten verstärkt Belastungen, insbesondere die gestiegenen Energiepreise sind für sie eine enorme Herausforderung.
  • Mehr als drei Viertel der Unternehmen befürchten Arbeitsplatzverluste in energieintensiven Branchen und eine allgemeine Schwächung der deutschen Wirtschaft.
  • 62 % der Unternehmen sehen durch die deutschen und europäischen Klimaziele ihr Geschäftsmodell gefährdet.
  • Jedes zweite Unternehmen fürchtet, dass seine Produkte an Wettbewerbsfähigkeit verlieren.
  • Nur jedes dritte Unternehmen gibt an, dass die Transformation für es bereits ein „Business Case“ ist.

Diese Aussagen zeigen, dass es falsch ist, wenn Bundes- und EU-Ebene ohne Rücksicht auf vorhandene und sehr begründete Bedenken ihre Klimapolitik durchziehen und sogar noch laufend die Klimaziele verschärfen. Wenn die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft hier nicht mehr mithalten kann, dann schaden wir uns nur selbst, denn dem Klima ist nicht geholfen, wenn die Produktion in andere Weltregionen abwandert, und das zu schlechteren Umweltstandards als in Deutschland.



Entbürokratisierung, Technologieoffenheit und Technologieförderung

Es ist deshalb höchste Zeit für eine Klimapolitik, die sich an der Realität und vor allem an den wirtschaftlichen Möglichkeiten orientiert. Die Absicht der neuen EU-Kommission, die Wettbewerbsfähigkeit Europas in den Mittelpunkt ihrer Politik zu stellen, ist ein gutes Zeichen. Entbürokratisierung, Technologieoffenheit und Technologieförderung sowie Stärkung der unternehmerischen Dynamik müssen nun ganz konkret folgen. Das Ziel erreicht man vielleicht etwas später, aber dafür sicher, wenn man mit Bedacht und System vorgeht.



 

Robert Fleschütz

Abteilungsleiter Wirtschaftspolitik und Statistik

Telefon 089 5119-117

Fax 089 5119-305

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