Peteranderl: "Fachkräfteversorgung steht auf dem Spiel"BHT fordert vollständige Öffnung der Bildungsstätten
14. Mai 2021
Der Bayerische Handwerkstag (BHT) kritisiert die gravierende Benachteiligung seiner Auszubildenden gegenüber anderen Bundesländern scharf. „Selbst in Ländern mit einer höheren 7-Tage-Inzidenz findet die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung (ÜLU) unter den gleichen Hygienevorschriften statt, die auch in Bayern gelten – allerdings für alle Auszubildenden“, betont BHT-Präsident Franz Xaver Peteranderl. Im Freistaat dagegen sind aktuell nur Lehrlinge zur ÜLU zugelassen, die kurz vor der Abschluss- oder Gesellenprüfung stehen. Die ÜLU ist im Handwerk ein Teil der praxisorientierten betrieblichen Ausbildung. Handwerkliche Bildungszentren unterstützen dabei als externe Ausbildungswerkstätten z.B. Betriebe, die aufgrund ihrer Spezialisierung nicht alle Ausbildungsinhalte vermitteln können.
„Das bayerische Handwerk hat alle Möglichkeiten des Distanzunterrichts in Form von E-Learning-Angeboten ausgeschöpft. Unter unseren Auszubildenden aus über 110 Herkunftsländern sind auch solche, die besondere Unterstützung benötigen. Deshalb muss die praxisorientierte überbetriebliche Ausbildung in den Bildungszentren des Handwerks in Präsenz stattfinden“, sagt Peteranderl. Allein im 1. Lehrjahr mussten im bayerischen Handwerk aufgrund der Corona-Beschränkungen ÜLU-Lehrgänge für 20.000 Auszubildende ausfallen.
Auch die berufliche Fort- und Weiterbildung für Fachkräfte des Handwerks ist derzeit massiv eingeschränkt. Peteranderl: „Wir fordern die Staatsregierung mit Nachdruck auf, den Inzidenzwert von 165 auch für Aus-, Fort und Weiterbildungsmaßnahmen im Handwerk anzuwenden. Sonst stehen der Ausbildungserfolg und die Fachkräfteversorgung unseres Wirtschaftsbereichs auf dem Spiel.“
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