Franz Xaver Peteranderl
Handwerkskammer für München und Oberbayern

BHT-Präsident Peteranderl: "Voranschreiten der Impfkampagne wichtig für die Erholung der bayerischen Handwerksbetriebe"Bayerns Handwerk im Spätsommer 2021

9. September 2021

Das bayerische Handwerk erholt sich langsam von den Folgen der Corona-Pandemie, ist aber derzeit noch betroffen. Das zeigt eine Sonderumfrage in der letzten August-Woche. Demnach konnte mit dem Fortschreiten der Impfkampagne ein Rückgang von Corona-bedingten Mitarbeiterausfällen festgestellt werden. So waren aus diesem Grund lediglich bei 13 Prozent der bayerischen Handwerksbetriebe ein Teil der Beschäftigten im August nicht verfügbar. Zum Schutz der Gesundheit der Beschäftigten und Kunden kommen die Betriebe neben vielfältigen freiwilligen Bemühungen ihrer Corona-Testangebotspflicht nach. Dabei bieten etwa drei Viertel der Betriebe ihren Beschäftigten Selbst-Tests an, 23 Prozent setzen auf SchnellTests durch geschultes Personal. Nach den Erfahrungen der bayerischen Handwerksbetriebe nimmt jedoch lediglich etwa jeder dritte Mitarbeiter die betrieblichen Corona-Testangebote in Anspruch.

Aus Sicht des Bayerischen Handwerkstages trägt die voranschreitende Impfquote zum Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz bei. BHT-Präsident Franz Xaver Peteranderl: „Da zunehmend Kunden von Handwerksbetrieben Wert darauflegen, dass deren Mitarbeiter bei Auftragserfüllung vor Ort vollständig geimpft oder genesen sind, bleibt das Voranschreiten der Impfkampagne ein wichtiger Faktor für die Erholung unserer Betriebe.“ Der Bayerische Handwerkstag kritisiert jedoch die weiter geltende Testangebotspflicht der Arbeitgeber, die mit der über den 10. September hinaus verlängerten Corona-Arbeitsschutzverordnung beschlossen wurde. Gerade für kleinere Betriebe bedeutet das regelmäßige Testen einen großen bürokratischen und finanziellen Aufwand. Mit den vorgesehenen Einschränkungen der kostenfreien Bürgertests zum 11. Oktober 2021 ist eine teilweise Verlagerung organisatorischer und finanzieller Lasten der Gesundheitsvorsorge vom Staat auf die Unternehmen zu befürchten. Der Bayerische Handwerkstag fordert daher, zumindest kleine und mittlere Betriebe bei den Kosten zu entlasten.

Der Bayerische Handwerkstag wendet sich zudem gegen die mit der verlängerten Corona-Arbeitsschutzverordnung beschlossene Einführung eines Anspruchs der Beschäftigten auf bezahlte Freistellung zur Wahrnehmung des Impftermins. Die Betriebe haben in den letzten Monaten selbständig und verantwortungsvoll mit ihren Mitarbeitern die Frage der Freistellung für Impfungen geregelt. Peteranderl: „Ein gesetzlich geregelter Anspruch auf Freistellung zur Wahrnehmung eines Impftermins ist unnötig und im Ergebnis ein weiteres Misstrauensvotum gegenüber dem umfangreichen freiwilligen Engagement der Betriebe zur Eindämmung der Corona-Pandemie.“

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