Franz Xaver Peteranderl
Franz Xaver Peteranderl

Peteranderl: "Wirtschaftliche Erholung führt langfristig zu steigenden Lehrlingszahlen"Bayerisches Handwerk registriert mehr Auszubildende

2. Juli 2021

Nach einer Corona-bedingten Durststrecke vermeldet das bayerische Handwerk wieder steigende Ausbildungszahlen: Bis Ende Juni wurden bayernweit über 11.500 Lehrverträge unterschrieben. Das sind rund 6,9 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. „Langsam aber sicher erholen sich immer mehr Bereiche des Handwerks von den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise. Das führt langfristig auch wieder zu steigenden Lehrlingszahlen. Es gilt nun, diesen Trend zu stabilisieren und die Unternehmen wirtschaftspolitisch weiter zu unterstützen“, betont der Präsident des Bayerischen Handwerkstages (BHT), Franz Xaver Peteranderl. Aus dem positiven Zwischenstand kann allerdings noch kein Trend für das Gesamtjahr abgeleitet werden. „Wir versuchen, so viele Schülerinnen und Schüler wie möglich in eine Handwerksausbildung zu vermitteln. Angesichts der Herausforderungen, die die Energie- und Mobilitätswende auch an unsere Betriebe stellt, ist der Azubi- und Fachkräftemangel eine der größten Herausforderungen für unseren Wirtschaftsbereich“, so der BHT-Präsident. Derzeit können Bayerns Handwerksbetriebe rund 9.600 Stellen für Fachkräfte nicht adäquat besetzen. Zudem stehen in den kommenden fünf Jahren 22.400 Handwerksunternehmen im Freistaat vor der Frage, wer die Geschäfte als Nachfolgerin oder Nachfolger in Zukunft führen soll.

Zu der positiven Entwicklung bei den Lehrverträgen dürfte auch die Neuauflage des Förderprogramms „Ausbildungsplätze sichern“ beitragen. Die Förderung erhalten Ausbildungsbetriebe, die auch nach der Corona-Krise auf gleichem Niveau oder sogar darüber ausbilden. Peteranderl: „Seit das Programm finanziell aufgestockt und die Zugangsvoraussetzungen erleichtert wurden, können noch mehr Handwerksbetriebe profitieren.“

Eine Handwerkslehre bildet die Basis für den erfolgreichen Einstieg ins Berufsleben und ermöglicht weitere Karriereschritte bis hin zum Bachelor Professional oder Master Professional. Auch ein Studium ist mit einer vorherigen Berufsausbildung und anschließender Berufspraxis bzw. der Meisterprüfung möglich. Im „Sommer der Berufsbildung“ werben Wirtschaft, Politik, Arbeitsagenturen und Gewerkschaften noch bis Oktober 2021 bei jungen Menschen und Betrieben für das Erfolgsmodell der beruflichen Bildung.

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